Montag, 12. September 2005

Liebeslieder

Früher oder zumindest sehr lange habe ich Radio nur so als berieselung gehört. Schöne melodien, schöne Stimmen, einprägsame Texte. Aber was die Sänger genau sagen wollen ist komischerweise lange einfach an mir vorbei gegangen.

Aber seit kurzem achte ich mehr darauf. Besonders bei diesen ganzen Liebesliedern, wovon das Radio dutzendweise zu bieten hat. Es berührt mich in letzter Zeit einfach alles mehr. Verlorene Liebe, vergangene Liebe, erfüllte und erhoffte Liebe. All da sund noch viel mehr wird da zum Ausdruck gebracht. Und es geht mir nahe.

Ich weiß daß vieles davon fiktive Lieder sind, aber einige, wie das aktuelle Lied von Mark Terenzi (so richtig geschrieben?), entspringen realer Liebe zu einer Frau. Und ich fühle ein klein bichen Neid, aber auch viel Mitfreude für ihn, daß er seine Liebe gefunden hat.

Und ich fühle mich etwas einsam, weil mir diese Liebe bisher nicht begegnet ist. Dabei bin ich mir sicher, daß ich soviel zu geben habe und von ihr, die ich hoffe zu finden, alles mit Dankbarkeit nehmen würde.

Aber eines weiß ich: wenn ich SIE finde wird kein Lied ausreichen um ihr mein übervolles Herz darbieten zu können. Wenn ich Sie gefunden habe.

Samstag, 10. September 2005

Krankenhäuser und ich

Ich mag sie nicht. Und ich glaube sie mögen mich auch nicht. Ich halte Krankenhäuser ja für lebendige Wesen, in denen sich Schwestern und Ärzte zum Teil als blutsaugende Parasiten und andererseits als weiße Blutkörperchen eingenistet haben.

Sobald ein Patient eindringt gerät er in das Abwehrsystem des Körpers genannt Krankenhaus. Erste Eindringlinge werden direkt am Empfang abgewehrt mit Hinweisen auf lange Wartezeiten und ob man nicht Montag wiederkommen möchte. Erst die Hinweise daß man Montag möglicherweise schon tot ist bringen die Abwehr ins Wanken. Man wird schließlich in eine Quarantäne, genannt "Wartezimmer" verfrachtet. Zermürbt das stundenlange Warten den Fremdkörper, genannt Patient, nicht so wird man von einer Horde Antikörper attackiert, die einen mit Fragen löchern und röntgen und einen schließlich zur Überzeugung bringen nicht Montag zu sterben, nein noch heute abend bist Du tot.

Hat man diese Hürde überwunden kommt das weiße Blutkörperchen. Das Ende aller Dinge, gleich wird er mich einschließen, verschlingen und zersetzen schießt es mir durch den Kopf. Naja, das ist es nicht ganz. Aber seine hochgezogene Augenbraue und sein keine Minute dauernder, abschätziger Blick auf meinen Knöchel sagen alles. Ein Blick auf das Röntgenbild, kurzer Duck mit dem Finger auf meinen Fuß, bei dem ich beinahe an die Decke gehe, die Frage "Tut das weh?" (ich kann es gerade noch unterdrücken ihn bis in die 12. Generation zu verfluchen und zur Hölle zu wünschen und antworte knapp mit "Ja") und die abschließende Diagnose "Herr Arwan, nur verstaucht.". Die Worte werden in einem derart eisigen Tonfall vorgetragen, daß man sich schämt überhaupt erschienen zu sein und man beinahe einen Kniefall machen möchte um um Verzeihung zu bitten. Das verhindert aber der schmerzende Fuß. Man wird dann mit einem gnädigen Händeschütteln verabschiedet und steht alsbald wieder vor dem Ausgang. Stunden später.

Nein ich mag Krankenhäuser nicht.

Freitag, 9. September 2005

Das hab ich jetzt davon...

Ich war gestern abend noch joggen. Der guten Figur und dem Waschbrettbauch den ich anstrebe zuliebe.

Was passiert? Ich trete ungeschickt wie ich bin auf einen Kiesel rutsche aus, knalle gegen die nahestehende Bank, robustes Gußeisen. Irgendwie dachte da mein Knöchel das nachgeben besser sei.

Jetzt ist der Fuß doppelt so dick und blau und grün verfärbt. Ich dachte gestern noch "schlaf drüber und morgen gehts wieder". Aber nein. Jetzt steckt er in einem eiskalten Umschlag und es geht so. Aber die Party heute abend fällt für mich ins Wasser. Habe keine Lust griesgrämig in der Ecke zu hocken während sich alle amüsieren. Da hocke ich lieber zu Hause, griesgrämig, mit einem eiskalten Getränk und ersticke meinen Frust in Schokoladenzwieback.

Da wollte ich meiner Gesundheit was gutes tun und jetzt tue ich ihr was schlechtes. Wie das Leben so spielt. Aber egal. Das ist die Rache an meiner ungeschickten Seite.

Donnerstag, 8. September 2005

Wo Gazelle und Hase sich gute Nacht sagen

Auf besonderen Wunsch der lieben kirschrot habe ich mich einmal mit einem Teil des Kamasutras besonders auseinandergesetzt. Und zwar dem wo beschrieben steht wer wie bezeichnet wird und und warum.

Das Kamasutra teilt Frau und Mann in drei Kategorien ein, je nach Länge des Lingam (Penis) bzw. der Tiefe ihrer Yoni (Vagina) ein. Die Stufen gehen dabei von sechs über neun zu zwölf Fingerbreite.

Beim Mann sind dies die Stufen von klein zu groß:
Hase - Stier - Hengst

Bei der Frau:
Gazelle - Stute - Elefantenkuh

Zusätzlich werden manchmal den weiblichen Formen besondere Geschmacksformen und Gerüche zugesprochen. So soll bei der Elefantenkuh der Schweiß teilweise einen eitrigen Charakter haben. Na wohlbekomms...

Das Kamasutra erzählt weiter die Partner würden am besten zusammenpassen, wenn sie sich auf gleicher Stufe befinden (Hase und Gazelle, Stier und Stute, Hengst und Elefantenkuh) was durchaus logisch erscheint, wenn wir von zu großen Schwänzen und den folgenden Gebärmutterstauchungen hören, oder davon daß Frau gar nicht spürt daß er drin ist. Diese werden als extremen Verbindungen bezeichnet.

Die anderen Kombinationen wie z.b Stute und Hase oder Hengst und Stute sind abhängig von Temperament und Geschicklichkeit der Partner. Dabei hat jeweils nach Angabe des Kamasutra der höhere Part den größeren Liebesgenuß (also bei Hengst und Stute der Hengst und bei Stute und Hase die Stute).

Weiter wird die Stärke und das Feuer im Temperament der Vereinigung gemessen:

feurig, mittel und kühl.
Ein Mann von kühlem Naturell empfindet wenig Verlangen, sein Samen ergießt sich langsam; er sucht die Fingernägel und Zähne seiner Geliebten zu meiden.
Feurige Männer können ihre Wollust nicht unterdrücken, während mäßige Männer sie beherrschen können. Jeder männliche Typ hat sein weibliches Gegenstück, so daß die Vereinigungen um neun mögliche Verbindungen der Temperamente vermehrt werden (wie bei den Tiernamen)

Schließlich wird die Geschicklichkeit der Liebenden dadurch bestimmt, wie weit er oder sie die Freuden des Liebesspiels verlängern kann. Liebende können erfahren, mittelmäßig oder ungeübt sein - das ergibt neun weitere Arten der Vereinigung.

Also eine sehr difizile Angelegenheit.

Als ich versucht habe mich selbst darein zu bringen hatte ich etwas Probleme. Kann mich nicht entscheiden ob ich feurig oder mittel bin. Ich glaube das hängt viel von der Stimmung und Situation ab. Ich würde mich im übrigen immer noch als ungeübt bezeichnen. Theorie zählt nicht.

Aber wenigstens eines ist sicher: ich bin ein Stier. Und was seid ihr? ;-)

P.S. danach müsste man eigentlich ja schon vorher Fragen: "Und wie tief bist du? Ich bin Stier..." aber ich fürchte das führt zu gewissen äh verlegenen Situationen.

Hauptquelle: http://kamasutraerotic.tripod.com

Mittwoch, 7. September 2005

SMS-Freude in der Nacht

Es war vor kurzem irgendwann mitten in der Nacht so um 3 Uhr etwa. Mein Handy gab seinen typischen Laut von sich, wenn eine SMS eingetroffen ist.

"Mir ist langweilig und ich liege halbnackt im Bett.", war der einfache Text von ihr.
"Was machen wir denn da?", beantwortete ich leicht verschlafen die SMS.
"Hm, keine Ahnung.", kam es zurück, aber bevor ich zu einer intelligenten Antwort ansetzen konnte piepte das Handy erneut: "Habe einen Seiden-BH an und einen Slip. Alles in schwarz."
"Hm, ich schulde dir noch was glaube ich...", kam es von mir unsichtbar grinsend.

Ich wandte alle meine erworbenen Kenntnisse über Anatomie, Lustzentren der Frau und mögliche Methoden an. Ich möchte euch nicht mit Details langweilen *grins* aber ich möchte euch nicht vorenthalten was das Ergebnis von den folgenden scheinbar seitenfüllenden SMS von mir war (meine Rechnung stieg astronomisch, aber das war es wert):

"Und schläfst Du jetzt ein?", fragte ich abschließend nach meinem schriftlichen Monolog etwa zwei Stunden später.
"Nein, ich bin jetzt wirklich wach und noch dazu ziemlich erregt.", kam es lachend zurück.

Nun seit dieser Nacht weiß ich jedenfalls, daß mir meine Studien, wie Mann der Frau dienen kann, durchaus Erfolg zeitigen...und mehr als meine Finger über eine Handytastatur zu führen war nicht einmal nötig. Die Macht des Wortes ist groß. Aber irgendwie brenne ich darauf Worten Taten folgen zu lassen...

Montag, 5. September 2005

Der Waschsalon

Ich gehöre zu den Leuten, die weder in Wohnung noch in Keller einen Platz für eine Waschmaschine haben (mein Keller hat nicht mal Licht). Und so muss ich allwöchentlich die langen Wege zum Waschsalon auf mich nehmen.

Mein Waschsalon besteht nur aus einem einzigen Raum in dem auf der einen Seite zwanzig Waschmaschinen stehen und die andere Seite von Trocknern, Schleudern und einer Mangel eingenommen wird. Ein Schild weißt daraufhin, daß Hunde und Pferdedecken hier nicht gewaschen werden dürfen. Was mich immer aufs Neue vor die Frage stellt was sich hier wohl einst ereignet haben mag.

Es gibt exakt drei Bänke die gerade mal Platz für sieben Leute bieten aber das heißt nicht, daß sich dort nicht manchmal wartenderweise mehr als fünfzehn Personen drauf drängeln. Und so ist es nicht verwunderlich, wenn man die seltsamsten Bekanntschaften schließt.

Natürlich hoffe ich stets einmal Teil einer dieser klassischen Waschsalon-Geschichten zu werden, die sich darum dreht wie Er seine Sie dort kennenlernt. Leider ist mir dies bisher nicht vergönnt gewesen. Interessanterweise tauchen Damen die ich ins Visier nehmen würde stets in männlicher Begleitung auf. Gerade junge Männer sind heutzutage offensichtlich wirklich mehr am Haushalt und den täglichen Geschäften beteiligt als früher. Die meiste Kundschaft ist in meiner Gegend sowieso männlich, jung und Student. Mich wundert daher vielmehr, daß dort nicht scharenweise junge Frauen auftauchen um einmal Männer zu begutachten und deren häusliches Können zu beurteilen. Ein nettes Lokal für junge Leute ist gleich nebenan.

Und so verlege ich mich häufig darauf zu versuchen anhand der Wäsche die dort gewaschen wird etwas über die Leute zu erfahren und es in unverfänglichen Gesprächen zu verifizieren um mich von der Warterei abzulenken. Ich hatte aber auch schon philosophische Gespräche über die Italien-Politik deutscher Mittelalter-Kaiser oder darüber ob es sinnvoller ist zuerst Latein oder Französisch in der Schule zu lernen. Natürlich erfährt man auch alles über Hautkrankheiten und die Gallensteinoperation von Frau Schulze oder wie neulich, daß eine Frau seit 50 Jahren ihre Wäsche mit der Hand wusch und es ihr jetzt aber zu anstrengend wird und sie jetzt erst beginnt die Maschine zu nutzen.

Jedes Mal wenn ich mit meiner sauberen Wäsche wieder nach Hause ziehe habe ich neue Gesichter gesehen. Erstaunlicherweise treffe ich dort kaum jemanden häufiger als dreimal im Jahr. Ich habe neue Geschichten gehört. Oder bin zumindest 50 Seiten weiter in meinem aktuellen Buch. Aber langweilen tue ich mich nie. Und vielleicht treffe ich doch einmal meine Sie dort.

Sonntag, 4. September 2005

Vom Tanze

Ich tanze sehr gerne.

Das weiß ich aber erst seit gestern mit Bestimmtheit. Nicht modernes Discogehopse (was ich auch tue, allerdings nicht als Tanzen in dem Sinne sehe) oder klassische Walzer und Tango.
Nein mittelalterliche Tänze. Allemande, Pavane d´honneur, Chapelloise, Schiarazula oder Traubentritt. Ich habe dieses Wochenende auf einer großen Turney verbracht. Dazu sei gesagt ich bin ein Larper (LARP = Live Action RolePlaying) und wir nutzen manche Wochenenden um im Wald gegen fürchterliche Dämonen und Orks zu kämpfen, andere um im Ritterlichen Streitkampfe und bei Hofe eines Königs zu verbringen samt Minne, Bankett und ähnlichem. Eines Tages werde ich mal ausführlicher davon berichten.

Nun jedenfalls hat mein Herr mir aufgetragen die Damen zu unterhalten und sie im Tanze zu führen, denn es herrschte zur Übungsstunde arger Herrenmangel und der Tanzmeister war bereits ungehalten über die männliche "Zurückhaltung". Ich gebe zu, ich war nicht gerade begeistert. Taten mir doch bereits die Füße vom groben Fußwerk (diese mittelalterlichen Lederstiefel sind wahre Folterwerkzeuge) und ständigen Botengänge für meinen Seigneur sehr weh.

Doch nachdem ich eine Dame aufgefordert hatte, der Tanzmeister kurz die ersten Schritte erläutert und die Musik erklang...jeder Schmerz war wie fortgeblasen. Und trotz einiger erster Fehler schwebte ich wie auf Wolken. Eine Eurphorie ergriff mich, die ich bei dem mir mißgeliebten anderen Tänzen nie erlebt hatte. Mittelalterliche Tänze zeichnen sich durch ein hohes Maß an Ordnung, Disziplin und strikter Trennung von Mann und Frau aus. Ein Daumen der Dame auf die Hand gelegt reicht aus um einen Handschuh auf die Brust meines Herrn fliegen zu lassen (das bedeutet Duell bis auf Kampfunfähigkeit). Doch wenn man die Dame, die einem lächelnd zublinzelt an der Hand über das Parkett führt vergißt man solcherlei. Man hält seine Dame züchtig bei der Hand doch jedes Augenblitzen und Lächeln läßt einen um so mehr erschauern. Man schreitet. Man tanzt. Man dreht sich und man dreht seine Dame bis sie schwindelig einem in den Arm fällt.

Allein der Augenblick zählt und man wünscht sich die Musici würden nie aufhören zu spielen. Und tun sie es doch, so erwarte ich den nächsten Tanz mit Sehnsucht. Ich habe so am gestrigen Tag und Nacht 10 Tanzpartnerinnen verschlissen (eine schaffte es 2 Stunden an meiner Seite auszuhalten) und ich tanzte bis über die 4. Stunde der Nacht hinaus bis den Musikern die Luft ausging.

Die Turney ist geschlagen, das Fest ist vorbei und ich muss 2 Monate bis zur nächsten Gelegenheit warten. Voll Sehnsucht...

Nun doch

Ich habe mich ja lange geziert, aber ich habe mich doch dazu durchgerungen anzufangen zu bloggen. Ich glaube es wird nicht so leicht sein und ich möchte darum bitten nicht zuviel zu erwarten. Ich bin eher Leser als Schreiber als daß ich Weisheiten gut zu präsentieren verstündee. Aber ich habe den Drang zu Schreiben und warum sollte ich dem nicht nachgeben.

Und so habe ich den Namen "Leben und Erleben" gewählt. Denn ich werde aus meinem Leben, vom Leben allgemein und was ich oder andere erlebt haben erzählen, berichten und philosophieren. Ich hoffe ich werde euch damit nicht zu sehr langweilen.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Ohh ja der Passierschein...
Ohh ja der Passierschein A38, gestern und heute war...
Dennis (Gast) - 13. Nov, 11:53
Rückkehr
Peter (Gast) - 20. Dez, 11:17
Passierschein A38
Als ich den genialen Film zum ersten mal sah (als Kind),...
Pilu (Gast) - 8. Jun, 19:27
Falls du an anderer Stelle...
Falls du an anderer Stelle weiterbloggen wirst (Ich...
fem - 24. Feb, 17:24
wayne?
Wart ihr nicht auch mal Jung? Haben sich Ältere nicht...
EVL (Gast) - 4. Feb, 19:34

Kontakt

email: arwan_at_gmx_punkt_de

Mein Lesestoff


Terry Pratchett, Andreas Brandhorst
Ab die Post. Ein Scheibenwelt-Roman

Musikliste


Tenacious D
Tenacious D


Schandmaul
Mit Leib und Seele


Subway to Sally
Nord Nord Ost

Suche

 

Status

Online seit 7310 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 13. Nov, 11:53

kostenloser Counter

Credits


Allgemeines
Beruf
Erinnerungen
Erlebtes
Film
Freizeit
Internet
Kochen
Leben
Liebe
Literatur
Musik
Sexy
Spass
Sport
Traeume
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren