Samstag, 26. November 2005

Ein Gedicht

In dieser Nacht verfasst von mir in einsamer Stund.^^

So manche Nacht stand ich davor,
in Kälte, Hitze, Regen, Sturm
an dieser Pforte, deines Herzens Tor,
und doch in mir da nagt der Wurm.
Der mich voll Ungewißheit fragt
ob dieses Mägdelein mich lieben kann
und bin auch wohl sehr oft verzagt
denn weiß ich nicht: bin ich der richt´ge Mann?

Doch soll dies fortan nicht mehr gelten,
will es wohl wagen mich zu dir zu traun,
sollst schlagen mich und auch sehr schelten,
doch sag ich dir: du bist die schönste aller Fraun.
In deinem Antlitz steht der Sonne Schein,
dein Gang ist wie der Katze sanft,
dein Gedanke fliegt der Schwalbe gleichend fein
und bei dir ist man geborgen ganz.

So mag es sagen ich dir ganz geschwind,
ja ich bin in Liebe zu dir voll entbrannt,
und willst du mich haben, schönes Kind,
so soll es werden überall bekannt.
Dich feiern möcht ich, heben empor,
dass Du mich erwählt von all den Scharen,
ich werd treu sein, doch jetzt zuvor,
sag, möchtest Du es mit mir wagen?

Edit: um vielleicht meine Intentionen etwas besser zu verdeutlichen habe ich es mal vorgesprochen. Naja nicht so ganz was ich wollte, aber ich hoffe es hilft.^^

=> somanchenacht.mp3

Und bitte keine Kritik am wackeligen Reimschema. Es kam mir so in die Gedanken als ich über Goethe nachdachte. Und nein, das wird jetzt kein Dichterblog werden.^^

Die neue Sprache

Wir beklagen uns heute doch immer wie verkommen unsere Sprache sei. Kein vergleich mit den Zeiten, Schillers, Goethes oder Lessings. Weit entfernt von blumigen Umschreibungen und hochpoetischen Aufsätzen um die Schönheit einer Frau zu lobpreisen. Oft versteht man nur noch mit Mühe die tatsächlich dahinterstehende Absicht, wenn man nicht in der Schule dieses Buch oder ein ähnliches gelesen hat. Wir machen uns heute einfach ganz andere Gedanken als damals (was nicht heißt daß ein Faust nicht auch heute durchaus noch aktuell sein kann).

Heute ist unsere Sprache nicht mehr der Goethes zu vergleichen, aber eines können wir so gut wie nie zuvor: doppel- und zweideutig sein. Wir können Badewanne schreiben und jeder wird wissen, daß wir damit nicht andeuten wollen daß wir baden wollen, sondern mit einer Frau darin was ganz anderes im Sinn haben. Ich habe heute ein Gespräch belauscht von zwei Freunden, das ich leider nicht wiedergeben kann. Aber ich dachte nur: wow, die haben nichts gesagt und trotzdem hat es nur so von Funken der erotischen Versprechen gesprüht, dass man diese kleinen Blitze der Entladungen fast sehen konnte. Geboren aus der Pflicht sich moralisch anständig zu benehmen und doch unanständig sein zu wollen ist eine Sprache entstanden mit mehr feinen Nuancen als je zuvor.

Einer der ersten die sich für eine neue Sprache interessierten war Oscar Wilde, ein brillanter englischer Bühnenstückschreiber des 19.Jhd., wegen dem ich euch sehr sein Stück "Lady Windermere's Fan" ans Herz legen möchte das ich einmal vor langer Zeit gelesen habe und das mich fasziniert hat wegen seiner Sprache.

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