Der Waschsalon
Ich gehöre zu den Leuten, die weder in Wohnung noch in Keller einen Platz für eine Waschmaschine haben (mein Keller hat nicht mal Licht). Und so muss ich allwöchentlich die langen Wege zum Waschsalon auf mich nehmen.
Mein Waschsalon besteht nur aus einem einzigen Raum in dem auf der einen Seite zwanzig Waschmaschinen stehen und die andere Seite von Trocknern, Schleudern und einer Mangel eingenommen wird. Ein Schild weißt daraufhin, daß Hunde und Pferdedecken hier nicht gewaschen werden dürfen. Was mich immer aufs Neue vor die Frage stellt was sich hier wohl einst ereignet haben mag.
Es gibt exakt drei Bänke die gerade mal Platz für sieben Leute bieten aber das heißt nicht, daß sich dort nicht manchmal wartenderweise mehr als fünfzehn Personen drauf drängeln. Und so ist es nicht verwunderlich, wenn man die seltsamsten Bekanntschaften schließt.
Natürlich hoffe ich stets einmal Teil einer dieser klassischen Waschsalon-Geschichten zu werden, die sich darum dreht wie Er seine Sie dort kennenlernt. Leider ist mir dies bisher nicht vergönnt gewesen. Interessanterweise tauchen Damen die ich ins Visier nehmen würde stets in männlicher Begleitung auf. Gerade junge Männer sind heutzutage offensichtlich wirklich mehr am Haushalt und den täglichen Geschäften beteiligt als früher. Die meiste Kundschaft ist in meiner Gegend sowieso männlich, jung und Student. Mich wundert daher vielmehr, daß dort nicht scharenweise junge Frauen auftauchen um einmal Männer zu begutachten und deren häusliches Können zu beurteilen. Ein nettes Lokal für junge Leute ist gleich nebenan.
Und so verlege ich mich häufig darauf zu versuchen anhand der Wäsche die dort gewaschen wird etwas über die Leute zu erfahren und es in unverfänglichen Gesprächen zu verifizieren um mich von der Warterei abzulenken. Ich hatte aber auch schon philosophische Gespräche über die Italien-Politik deutscher Mittelalter-Kaiser oder darüber ob es sinnvoller ist zuerst Latein oder Französisch in der Schule zu lernen. Natürlich erfährt man auch alles über Hautkrankheiten und die Gallensteinoperation von Frau Schulze oder wie neulich, daß eine Frau seit 50 Jahren ihre Wäsche mit der Hand wusch und es ihr jetzt aber zu anstrengend wird und sie jetzt erst beginnt die Maschine zu nutzen.
Jedes Mal wenn ich mit meiner sauberen Wäsche wieder nach Hause ziehe habe ich neue Gesichter gesehen. Erstaunlicherweise treffe ich dort kaum jemanden häufiger als dreimal im Jahr. Ich habe neue Geschichten gehört. Oder bin zumindest 50 Seiten weiter in meinem aktuellen Buch. Aber langweilen tue ich mich nie. Und vielleicht treffe ich doch einmal meine Sie dort.
Mein Waschsalon besteht nur aus einem einzigen Raum in dem auf der einen Seite zwanzig Waschmaschinen stehen und die andere Seite von Trocknern, Schleudern und einer Mangel eingenommen wird. Ein Schild weißt daraufhin, daß Hunde und Pferdedecken hier nicht gewaschen werden dürfen. Was mich immer aufs Neue vor die Frage stellt was sich hier wohl einst ereignet haben mag.
Es gibt exakt drei Bänke die gerade mal Platz für sieben Leute bieten aber das heißt nicht, daß sich dort nicht manchmal wartenderweise mehr als fünfzehn Personen drauf drängeln. Und so ist es nicht verwunderlich, wenn man die seltsamsten Bekanntschaften schließt.
Natürlich hoffe ich stets einmal Teil einer dieser klassischen Waschsalon-Geschichten zu werden, die sich darum dreht wie Er seine Sie dort kennenlernt. Leider ist mir dies bisher nicht vergönnt gewesen. Interessanterweise tauchen Damen die ich ins Visier nehmen würde stets in männlicher Begleitung auf. Gerade junge Männer sind heutzutage offensichtlich wirklich mehr am Haushalt und den täglichen Geschäften beteiligt als früher. Die meiste Kundschaft ist in meiner Gegend sowieso männlich, jung und Student. Mich wundert daher vielmehr, daß dort nicht scharenweise junge Frauen auftauchen um einmal Männer zu begutachten und deren häusliches Können zu beurteilen. Ein nettes Lokal für junge Leute ist gleich nebenan.
Und so verlege ich mich häufig darauf zu versuchen anhand der Wäsche die dort gewaschen wird etwas über die Leute zu erfahren und es in unverfänglichen Gesprächen zu verifizieren um mich von der Warterei abzulenken. Ich hatte aber auch schon philosophische Gespräche über die Italien-Politik deutscher Mittelalter-Kaiser oder darüber ob es sinnvoller ist zuerst Latein oder Französisch in der Schule zu lernen. Natürlich erfährt man auch alles über Hautkrankheiten und die Gallensteinoperation von Frau Schulze oder wie neulich, daß eine Frau seit 50 Jahren ihre Wäsche mit der Hand wusch und es ihr jetzt aber zu anstrengend wird und sie jetzt erst beginnt die Maschine zu nutzen.
Jedes Mal wenn ich mit meiner sauberen Wäsche wieder nach Hause ziehe habe ich neue Gesichter gesehen. Erstaunlicherweise treffe ich dort kaum jemanden häufiger als dreimal im Jahr. Ich habe neue Geschichten gehört. Oder bin zumindest 50 Seiten weiter in meinem aktuellen Buch. Aber langweilen tue ich mich nie. Und vielleicht treffe ich doch einmal meine Sie dort.
Arwan - 5. Sep, 14:26
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