Puh, Arwan, da hast Du Dir ein Thema ausgesucht! Ich koennt jetzt seitenlang ueber meine Sicht der oesterreichischen Psyche dahinschwafeln. Aber fuer jetzt nur zwei kurze Anmerkungen aus meiner persoenlichen Sicht als Oesterreicher - zur Erklaerung der Haeme wohlgemerkt, und nicht zur Rechtfertigung!

1. Was die nationale Komponente betrifft, duerftest Du mit den Worten „Neid“ und „grosser Bruder“ sehr richtig liegen. Wenn man als einst grosses, heute kleines Land konstant zu spueren bekommt, dass man vom grossen Nachbarn fuer nicht ganz voll genommen wird (teils begruendet, teils unnoetig) dann schuert das Abneigung. (Und ich nehme mich da nicht aus.)

2. Was die sportliche Komponente betrifft, hatte ich oft das Gefuehl (sicher auch durch Punkt 1 gefoerdert) dass Gary Linekers Spruch zutrifft, und Deutschland oft nicht besonders spielte aber trotzdem gewann ( z.B. EM96) und da vergoennt man ihnen halt auch Niederlagen.

Summa summarum: Im Spiel gegen Italien haette ich eurer Mannschaft aufgrund Punkt 2 den Sieg gegoennt, weil sie allgemein ein echt gutes Turnier gespielt hat. (Und ich den italienischen Fussball nicht ausstehen kann.) Als Weltmeister wollte ich Deutschland aber trotzdem nicht sehen – sorry – was sowohl mit Punkt 1 und 2 zu tun hat.

Im Allgemeinen - von echt gehaessigen Beleidigungen abgesehen, tut man gut daran, sich Sticheleien und Witze nicht zu sehr zu Herzen nehmen. Ich gestehe, ich hab Spass daran, mit nationalen Stereotypen und Identitaeten zu spielen und mich darueber lustig zu machen.

Dabei belass ich’s fuer jetzt, sollte ich das Thema Oesterreich-Deutschland irgendwann in ferner Zukunft tatsaechlich mal eroerten, bekommst du einen Benachrichtigungskommentar..